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Fundgrube

Geisterfahrer Karl Lauterbach im Blindflug

aktualisiert am 31.5.2023

Karl Lauterbach Foto: Martin Kraft, MJK 67610 Karl Lauterbach (Bundestag 2020), CC BY-SA 4.0 extern🡽

Karl Lauterbach wurde am 21. Februar 1963 in Birkesdorf (NRW) geboren. Er war in der katholischen Jugend aktiv und trat sogar der CDU bei. 2001 ging er in die SPD. Nur vier Jahre später wurde er in den Bundestag gewählt. Seinen Wahlkreis holte er immer mit Direktmandat. 2019 kandidierte Lauterbach zusammen mit der Umwelt- und Energiepolitikerin Nina Scheer erfolglos für den Parteivorsitz. Olaf Scholz berief ihn im Dezember 2021 als Bundesminister für Gesundheit in sein Kabinett.
Schon vorher war Lauterbach während der Corona-Krise als SPD-Gesundheitsexperte Dauergast in allen Talkshows der Republik und aus keiner Nachrichtensendung wegzudenken. Das reichte ihm offenbar noch nicht, so dass er auch noch im Kurznachrichtendienst Twitter aktiv war und immer noch ist. Aus den unzähligen Wortmeldungen von "Karlchen Überall" können hier nur wenige Beispiele dokumentiert werden.


Übersicht
- Verschiedene Sprüche
- Einige Corona-Zitate
- Das "Schwimmbad"-Video

Verschiedene Sprüche

Karl Lauterbach mit Handy am SteuerBildschirmfoto: Karl Lauterbach mit Handy

Karl Lauterbach, der unsägliche Ober-Lehrer und Besser-Wisser in Sachen Corona, ist in persönlichen Angelegenheiten nicht so pingelig. So wurde er bei einer Fahrt mit seinem Wägelchen gefilmt, wie er mit dem Handy am Ohr über die Autobahn bretterte. Als er die Filmerei aus dem überholenden Auto bemerkte, erschrak er sichtlich und versuchte verstohlen, das Handy aus dem Sichtfeld zu nehmen. Zu spät! Der Handy-Film landete bei BILD, die ihn auf ihrem Fernsehkanal dem belustigten Publikum im Oktober 2021 präsentierte. Der ertappte SPD-Politiker entschuldigte sich und erklärte, er habe gerade mit seiner 86-jährigen Mutter telefonieren müssen und die Freisprechanlage in seinem Auto wäre ausgefallen. So was aber auch!

Am 1.10.2022, zwei Tage vor dem Feiertag zur deutschen Einheit - eine Wiedervereinigung übrigens, die ohne Russland nicht möglich gewesen wäre - erklärte Karl Lauterbach Russland auf Twitter mal ganz beiläufig den Krieg:

"Wir sind im Krieg mit Putin und nicht seine Psychotherapeuten. Es muss weiter konsequent der Sieg in Form der Befreiung der Ukraine verfolgt werden. Ob das Putins Psyche verkraftet ist egal."

Einige Tage später ruderte der Hobby-Außenpolitiker und "personifizierte Widerspruch" (Allgemeine Zeitung Mainz) zurück:

"Wir sind nicht im Krieg, aber wir unterstützen die Ukraine nach Kräften."

Am 28.2.2022 veröffentlichte Lauterbach sein Buch "Bevor es zu spät ist: Was uns droht, wenn die Politik nicht mit der Wissenschaft Schritt hält". Seine Rolle als Angstmacher und Weltuntergangsprophet kann er darin voll ausleben. Zwei Zitate sollen reichen, um diese Charakterisierung zu belegen:

"Die Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie, unter denen wir alle so gelitten haben, waren geringfügig und zeitlich sehr begrenzt im Gegensatz zu dem, was wir in der Klimakrise erwarten müssen. [...] Forscher warnen davor, dass im Zuge der Klimakrise völlig unbekannte Erreger aus vorzeitlichen sibirischen Tier- oder Menschenpopulationen dem schmelzenden Permafrost entweichen könnten, auf die wir in keiner Weise vorbereitet sind."

Pünktlich zu den Feiertagen äußerte der deutsche Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach am 24.12.2022 in der Bild am Sonntag Unerwartetes zum Thema Rauschmittel. Der Rotweintrinker berief sich auf neueste Studien und zeigte sich überzeugt, dass ein Glas Rotwein täglich ("Bier tut es auch") gut für die Gesundheit wäre, sofern keine Krankheiten dagegen sprächen. Einschränkend fügte er hinzu:

"Leider zeigt die neueste Studienlage, dass die positive Wirkung nur für ein Glas gilt, ab dem zweiten Glas überwiegen schon leicht die schädlichen Wirkungen."

Und weiter: Obwohl Lauterbach selbst ein Gesetz zur Legalisierung von Marihuana vorbereitet, scheint er über die schädlichen Auswirkungen des Rauschmittels auf die Gesundheit informiert zu sein:

"Häufiges Cannabis-Rauchen beeinflusst die geistige Wahrnehmung. Und es deutet viel darauf hin, dass es im Alter Demenz verursachen kann."

Am 1.1.2023 empörte sich Lauterbach auf Twitter berechtigterweise über die Chaoten, welche im Berliner Bezirk Neukölln in der Silvesternacht Rettungskräfte mit Böllern angriffen. Vielleicht hatte er noch zu viel Restalkohol im Blut, als er im ersten Tweet des Jahres einen eigenen Böller zündete, den er allerdings kurz darauf wieder selbst löschte:

"Eine Schande, dass eine kleine Gruppe von Chaoten gerade die Rettungskräfte angreift. Ich danke allen, die Verletzten und Kranken in dieser Nacht geholfen haben. Rücksichtslose Gefährdung der Rettungskräfte sollte ein Grund zur Kündigung der Wohnung sein."

Einige Corona-Zitate

Das Wohnungsthema hatte Lauterbach ja schon in Corona-Zeiten beschäftigt. Am 28.10.2020 forderte der SPD-Gesundheitsexperte - vor dem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Länderchefs - gegenüber der Rheinischen Post:

"Wir befinden uns in einer nationalen Notlage, die schlimmer als im Frühjahr werden kann. Die Unverletzbarkeit der Wohnung darf kein Argument mehr für ausbleibende Kontrollen sein".

Nachdem die vor der Amtseinführung stehende Ampelkoalition am 27.10.2021 festgelegt hatte, fast alle Corona-Schutzmaßnahmen am 20. März des nächsten Jahres auslaufen zu lassen, trug der SPD-Politiker den Beschluss zwar mit, gab aber zu Bedenken:

"Klar ist aber, dass die meisten Ungeimpften von heute bis dahin [März 1922] entweder geimpft, genesen oder leider verstorben sind, denn das Infektionsgeschehen mit schweren Verläufen betrifft vor allem Impfverweigerer.

Obwohl sich Lauterbach im Laufe des Jahres 2021 mehrmals gegen eine Impfpflicht, sogar gegen eine Impfpflicht einzelner Berufsgruppen wie Lehrer, Erzieher, Pflegekräfte oder Mediziner, ausgesprochen hatte, forderte er am 15.11.2021 gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe:

"Ungeimpfte sollten nur noch Zugang zu ihrem Arbeitsplatz, zu Lebensmittelgeschäften, Drogerien und Apotheken haben. Eine solche Einschränkung für Ungeimpfte ist notwendig, weil ihre Inzidenz einzigartig hoch ist. Das ist die einzige Möglichkeit, wieder Kontrolle über die Infektionslage zu bekommen."

Am 14.8.2021 wunderte sich Mediziner Lauterbach auf Twitter:

"Und zusätzlich geht es darum, weshalb eine Minderheit der Gesellschaft eine nebenwirkungsfreie Impfung nicht will, obwohl sie gratis ist und ihr Leben und das vieler anderer retten kann."

Am 5.12.2021 in der Talkrunde bei Anne Will:

"Niemand wird zum Impfen vorgeführt, aber ohne Strafen wird es nicht gehen."

Am 16.01.2022 in der Bild am Sonntag:

"Uns drohen in Deutschland sehr schwere Wochen. [...] Eine Durchseuchung bedeutet, dass Hunderttausende schwer krank werden und wir wieder viele Tausend Corona-Tote beklagen müssen."

Am 22.1.22 verblüffte der Gesundheitsminister in der ARD-Tagesschau mit dieser Aussage:

"Es wird ja niemand gegen seinen Willen geimpft. Selbst die Impfpflicht führt ja dazu, dass man sich zum Schluss freiwillig impfen lässt."

Am 11.3.2022 warnte Lauterbach in einer Pressekonferenz:

"Die Lage ist objektiv viel schlechter als die Stimmung. [...] Wir brauchen eine allgemeine Impfpflicht unbedingt."

Am 17.4.2022 schürte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in der Bild am Sonntag weiter die Angst:

"Es ist durchaus möglich, dass wir eine hochansteckende Omikron-Variante bekommen, die so tödlich wie Delta ist. Das wäre eine absolute Killer-Variante."

Am 15. Juni 2022 in der Rheinischen Post:

"Die angekündigte Sommerwelle ist leider Realität geworden. Das bedeutet auch für die nächsten Wochen wenig Entspannung".

Am 27.8.2022 in der Welt am Sonntag:

"Corona-Herbst wird kein Zuckerschlecken".

Am 24.11.2022 im Bayerischen Rundfunk:

"Ich glaube, dass wir noch einmal eine Winterwelle bekommen werden."

Obwohl der Gesundheitsminister immer wieder beteuert hatte, dass die Impfungen praktisch nebenwirkungsfrei wären, begann der Spritzen-Mann ein Video am 16.6.2022 ohne weitere Erklärung mit den Worten:

"In sehr seltenen Fällen können nach der Schutzimpfung auch entsprechende Nebenwirkungen vorkommen.“

Am 9.2.2023 gestand Lauterbach in der TV-Sendung Markus Lanz (ZDF):

"Die Schulschließungen und auch die Kitaschließungen, das hätte man so lange nie durchziehen dürfen. [...] Was Schwachsinn gewesen ist, wenn ich das so frei sprechen darf, sind diese also Regelungen draußen, Joggen mit Maske, das ist natürlich klar, das sind Exzesse gewesen."

Das "Schwimmbad"-Video

Als durchaus unterhaltsamen Höhepunkt der Lauterbachschen Eskapaden möchten wir Ihnen einen Beitrag des Politikers präsentieren, der erfreulicherweise auch als Video erhalten ist. Am 30.9.2021 war Karl Lauterbach, zu diesem Zeitpunkt noch kein Gesundheitsminister, sondern lediglich SPD-Gesundheitsexperte, und einer der Gäste in der BILD-TV-Sendung Viertel nach Acht.

Karl Lauterbach in der BILD-TV-Sendung Viertel nach Acht am 30.9.2021 Bildschirmfoto: Karl Lauterbach und Moderatorin Nena Schink

Das Video ist über 16 Minuten lang und es lohnt sich, den ganzen Beitrag anzusehen. Wir wollen aber das Augenmerk auf die Minuten ab 12:52 lenken. Da Lauterbach zu nuschelnder Aussprache und unvollständigen Sätzen neigt, und daher oft unverständlich bleibt, folgen hier die entsprechenden Passagen als fast wörtliches Transkript:


Lauterbach:

"Zunächst einmal, das ist nicht die Impfpflicht durch die Hintertür. Sondern wenn ich die Ungeimpften jetzt also ins Restaurant hineinlasse, dass das kälter sei, denn Fenster und Türen sind zu, dann würden sich also die Ungeimpften untereinander infizieren und im Übrigen sogar die Geimpften würden infiziert, weil ich natürlich Durchbruchinfektionen habe. Somit also habe ich eine Situation, die vergleichbar ist mit einem Schwimmbadbesuch. Im Schwimmbad gibt es auch eine Zweiklassengesellschaft. Es gibt diejenigen, die schwimmen können und die Nichtschwimmer. Und die Nichtschwimmer, die dürfen nicht ins Tiefe. Und die Ungeimpften, die sind..."
Zwischenruf der Fernsehmoderatorin Annett Möller:
"Die dürfen aber ins Schwimmbad."
Lauterbach:
"Natürlich dürfen die ins Schwimmbad, aber die dürfen nicht also in das also eh in das Schwimmbadbecken."
Einwand von BILD-Vize Paul Ronzheimer:
"Aber wenn die da freiwillig reinspringen..."
Lauterbach:
"Nee, das kann ich nicht machen. Ich kann auch, also - ich würde es - es ist nicht erlaubt, also eh das ist einfach nicht richtig und nicht erlaubt. Und niemand will das von uns, dass die Nichtschwimmer, also ins Schwimmerbecken springen, das ist einfach nicht erlaubt. Ich kann auch die Nichtschwimmer nicht also ihrem Risiko überlassen. So nach dem Motto 'Auch für Nichtschwimmer erlaubt', vier Meter tief, das wird nicht gehen. Und das ist ein Vergleich, der nicht ganz abwegig ist. Hinkt ein bisschen, aber ist nicht ganz abwegig. Wenn die Ungeimpften jetzt in die engen Räume gehen und stecken sich gegenseitig an, dann landen viele von ihnen genau dort, wo auch der Nichtschwimmer landet, auf der Intensivstation."
Annett Möller:
"...Mit so einer Aussage finde ich nicht, dass man da abgeholt wird."
Lauterbach
"Doch, die Geimpften könnten in das also Schwimmerbecken und die Ungeimpften gehen ins Nichtschwimmer."

Das Video auf BILD-TV extern🡽 und identisch auf Youtube extern🡽

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