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Datenbanken: Vorbemerkungen

aktualisiert am 8.5.2022

Vor einiger Zeit fiel mir hier in Berlin das Praxisschild eines Arztes auf. Das Ungewöhnliche war der Vorname des Arztes, nämlich "Winnetou". Ich war etwas erstaunt darüber, dass das in Deutschland möglich ist. Aber das tut hier eigentlich nichts zur Sache. Es ging mir etwas anderes durch den Kopf. Ist das der einzige Winnetou Berlins oder gibt es sogar mehrere?

Wenn einem viel an der Beantwortung dieser Frage läge, könnte man sich das Berliner Telefonbuch vornehmen (wir nehmen mal an, dass alle Winnetous über ein Telefon verfügen) und dann hätte man vermutlich einige Wochen eine nette Freizeitbeschäftigung.

Eine Lösung könnte sein, die Zahl der Suchenden zu erhöhen. Wenn pro Seite ein Mensch eingesetzt würde, bräuchten wir so 1.000 Personen. Das wäre ein ziemlicher Aufwand.

Da wir aber im Computerzeitalter leben, gibt es Alternativen. Freundlicherweise stellen uns Dienstleister die Einträge als elektronische Daten zur Verfügung. Da geben wir mal eben "Winnetou" in die Suchmaske ein, drücken auf den Button für die Volltextsuche und schon sehen wir das Ergebnis.

In der Zeit hätte jeder der 1.000 gerade einmal die Augen auf die Telefonbuch-Seite gerichtet. Und von der potentiellen Fehlerquote wollen wir erst gar nicht reden. Wenn die Daten richtig eingegeben wurden und das Programm korrekt funktioniert, wird der Computer keinen Fehler machen und alle Winnetous finden. Ohne Ausnahme. Bei einem menschlichen Winnetou-Sucher ist das nicht in jedem Fall gewährleistet. Das Leistungsvermögen der Menschen ist von vielen Faktoren abhängig. Je eintöniger z. B. die Arbeit ist, umso eher treten Ermüdungserscheinungen und Konzentrationsschwächen auf. Der Mensch ist eben keine Maschine.

Nun kann man sich vorstellen, dass die menschliche Suche kaum noch optimiert werden kann. Ganz anders sieht das bei der Computersuche aus.

  1. Die Arbeitsgeschwindigkeit der Computerchips ist im Laufe der Jahre raketengleich angestiegen und immer noch nicht am Limit. In der Hardware stecken also zukünftig noch Reserven.
  2. Durch eine geschickte Dateiorganisation und intelligente Programmierung der Suchfunktionen sind ebenfalls ungeheure Leistungssteigerungen möglich. Dazu später mehr.

Auch wenn der Computer eigentlich ein denkfauler Geselle ist, scheint er doch bei solch einem intelligenten Spiel wie dem Schach den besten Spielern der Welt ebenbürtig oder sogar überlegen zu sein. Freilich hat das nichts mit Denken und Intelligenz zu tun, sondern der Computer profitiert einzig von seinem Wissen und der unglaublichen Arbeitsgeschwindigkeit.

Sein Wissen wird ihm vom Menschen in einer Datenbank mitgegeben. Das Schachprogramm arbeitet alle möglichen Züge ab, berücksichtigt die Gegenzüge und schlägt am Ende den bestmöglichen Zug vor. Nur die besten Schachspieler können da noch mithalten. Die anderen drücken einfach den Stopp-Button und treffen den Computer an seiner empfindlichsten Stelle. Er hat dann nicht mehr ausreichend Zeit, sein Wissen komplett abzurufen und gibt den bis dahin gefundenen besten Zug aus. Reingelegt! Irgendwie ist es tröstlich, dass immer noch der Mensch die Regeln bestimmt.

Trotzdem müssen wir anerkennen, dass insbesondere in Datenbanken ungeheure Mengen an Informationen gespeichert sind, die blitzschnell durchsucht werden können. In diesem Sinne sind uns die Computer weit überlegen. Aber das ist kein Nachteil, sondern ein Vorteil. Der Computer ist lediglich Mittel zum Zweck. Wir können ihn benutzen, um schneller ein Ergebnis zu erhalten.

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